AS(s) im Ärmel

Kartenspielern ist die Redewendung „ein Ass im Ärmel haben“ altbekannt, wohingegen Fußballern der Begriff weniger geläufig ist. Der Spielplan des BKB-Hallenturniers 2017 hatte heute in der letzten Gruppe sprichwörtlich das letzte fußballerische Ass aus dem Ärmel gezogen, die AS 14 A, den Turnierzweiten des vergangenen Jahres. Die homogene Truppe machte von Beginn an ernst und zog kontrolliert und ohne wirkliche Gefährdung in die morgige Endrunde ein. Des Weiteren komplettierte die 2S 15 C die Damen-Endrunde, wobei in einem Spiel der Aluminium-Rekord in diesem Jahr aufgestellt wurde. Außerdem konnte heute endlich die Frage geklärt werden, warum nur Guido Tewes alle erforderlichen Qualifikationen für die Schulleitung mitbringt.

Die Mädchengruppe, in der heute drei Teams um das letzte Finalticket stritten, bot an Spannung alles, was man sich von semiprofessionellem Frauenfußball erhoffen konnte. Tabellenführerwechsel, strittige Torentscheidungen, Gemecker auf der Tribüne – kurzum, die anwesenden Zuschauer bekamen einiges geboten. Bis zum letzten Spiel sah die 2C 16 A von Tina Krämer wie die sichere Siegerin aus, da das Auftaktspiel dank eines Eigentores gewonnen werden konnte. Da aber Merva Özarslan und Jessica Hammerschmidt sage und schreibe fünf Mal die Qualität von Latte und Pfosten überprüften, blieb es bei einem 1:0 gegen die RN 15/16, was den Kosmetikdamen zum Verhängnis werden sollte. Bereichsleiter Rolf Briele konnte es nicht fassen, warum die Mädels nicht die Innenseite zum flachen Vorbeischieben nutzten, sondern immer wieder den Vollspann verwendeten. Im entscheidenden Spiel gegen die 2S 15 C, die von Max Lück mehr oder weniger gecoacht wurde, trafen Krämers Schützlinge zwar das Tor, jedoch Bruchteile nach dem Aufheulen der Schlusssirene. Briele beschwerte sich lautstark beim Schiedsrichter, warf vor Frust sogar seinen Schuh auf den Platz, drohte vor den internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne zu ziehen, konnte jedoch durch eine Deeskalations-Task-Force um Klaus Lohmann sowie eine Schale des vorzüglichen „Chili con Carne“ beruhigt werden. Schlussendlich akzeptierte die Kölsche Emotionsbombe auch die richtige Schiedsrichterentscheidung und feierte stattdessen jeden Schlager, den die Sprecherkabine anspielte. „Ist ja schließlich Karneval.“, so Brieles lapidarer Kommentar, der in seinem orangenen Trikot wild über die Tribünen flitzte und den Wunsch nach eine Polonäse gegenüber etwas verstört schauenden Schülern äußerte. Lücks 2S profitierte von den fehlenden Toren der 2C und qualifizierte sich durch ein 3:0 gegen die RN 15/16. Melana Schulz, Dana Brosowski und Kerstin Ogasa beschwerten sich zwar vorher, dass sie alle an Asthma leiden würden, doch merkte man dies bei ihrer lauffreudigen Performance nicht. Die ReNos mühten sich nach Kräften, doch abgesehen von einzelnen Offensivbemühungen konnten Gina Hesselmann, Dina Junker und Halida Dindic nicht viel Zählbares verbuchen. Starcoach und BKB-Rechtsbeistand Wolfgang Sühling kündigte im Anschluss Strafliegestützte mit der unter ReNos bekannten Gesetzessammlung „Nomos“ auf dem Rücken jeder Schülerin an. Sofort gingen bei den Klassenlehrern Tolksdorf und Weyers Krankmeldungen für die nächsten vierzehn Tage ein. Zum Abschluss der Frauenspiele sei an dieser Stelle festgehalten, dass eine große Fairness bei allen Teams herrschte. So stoppte sogar das Spiel ohne Schiedsrichterunterbrechung, da ein Schuh neu geschnürt werden musste. Bei derartigen Problemen halten Frauen nun einmal zusammen... Den Kreisliga-Kommentar des Tages produzierte Hallenfotografin Corinna Schlack, die in schönstem Ruhrpottdeutsch einen Spielerwechsel bei der 2C forderte: „Tausch doch aus, ey...“

Die erste Jungengruppe des Tages musste durch die Absage der MB/KM 15 A, die leider nicht genügend Spieler zur Verfügung hatte, als Dreiergruppe gespielt werden. Gruppensieger wurde die 2K 16 A von Turnierdebütant Jochen Wenning. Adler Osterfeld-Ass Emre Gülsen und seine Nebenleute Ayman Omeirat und Quentin Küchler schlugen sowohl Einzelhändler als auch Techniker und sorgten für anerkennendes Nicken bei Thomas End, der insbesondere Omeirats technische Fähigkeiten auf die Fuhlenbrocker Fußballschmiede zurückführte. Seinen erneuten Hinweis, dass auch die Rückennummer 10 einen Beitrag dazu leiste, überhörten seine Kollegen geflissentlich, zumal Markus Heimann, bereits Preisträger des „bronzenen Brieles“, die Halle betrat und für das Verzehren seiner 50. Turnierwaffel in die engere Auswahl für den „Ehrenbriele für besondere Verdienste um das Fußballturnier“ aufgenommen wurde. Mit vollem Mund nahm er die Nominierung  an. Die 4T 16 B schoss zwar insgesamt doppelt so viele Tore wie die Kaufmännischen Assistenten, doch trafen sie im entscheidenden Spiel das Gehäuse nicht. So mussten sich die fein aufspielenden Fabian Wcislo, Cihan Karka und Keeper Daniel Wichtev mit einem knappen zweiten Platz begnügen. Gruppenletzter wurde die EH 15 C, bei denen sich Darts-Spieler Jan Litschke, Bahadir-Hasan Sökmen und VfR-Ebel-Mann Oktay Semiz nicht wirklich in Szene setzen konnten, aber immerhin zwei Tore bejubeln durften.

Gruppe 2 bei den Herren der Schöpfung war ebenfalls sehr umkämpft, da vor der letzten Spielrunde noch drei Teams hätten weiterkommen können. Das Rennen für sich entschied am Ende die GH 15 B, bei denen alle Spieler Gardemaß hatten und gut und gerne als Ausstellungsstücke im Möbelhaus fungieren könnten. Christopher Pötz, der sich im Laufe des Turniers leider am Knöchel verletzte, Andreas Ewig und der aufmerksame Schlussmann Alexander Murrenhoff spielten kraftvollen, aber auch technisch gut auszuschauenden Fußball und fuhren ohne Gegentor sieben Punkte ein. Thomas Ends erneuter Einwurf, wonach Großhändler nun einmal groß sein müssen, wurde gar nicht mehr vernommen, sodass er in Ends 4-Wochen-Bart nach und nach erstickte. Zweiter wurde die HöHa-Unterstufe 2W 16 B, die einen derart großen Kader mitbrachte, dass kurzfristig eine Tribüne gebaut werden musste. Hallensprecher Weyers kam sich bei der obligatorischen Passkontrolle im Meer von lila Trikots vor wie einer Milka-Werbung, was die Aussage von Klassenlehrerin Steffi Kirschner vor dem Turnier bestätigte: „Die sehen so süß in ihren lila Trikots aus, fast schon wie die Schoko-Schmunzelhasen...“ Keineswegs zum Belächeln, sondern vielmehr gut war dann der Auftritt von Murat Akyüz, Mohammed Jaafar und dem starken Torwart Marvin Burow, die leider das Tor gegen die 1W 14 A/B nicht trafen und dadurch punktetechnisch ins Hintertreffen gerieten. Ärgern werden sich aber auch die Wirtschaftsgymnasiasten um Hadi Didar, Kevin Poloczek und Salar Mero, denen im Spiel gegen die GH zu viele Fehler unterliefen. Co-Cheftrainerin Marion Knuth nahm die Schuld aber auf sich, da sie mögliche Taktiken in den Tiefen ihrer Beinbedeckungskreation (eine Komposition aus Hose, Rock, Stoff, Faden und Schwarzbrot) nicht mehr finden konnte. Abgeschlagenes Schlusslicht wurden die tapfer kämpfenden Einzelhändler aus der EH 14 A/B, bei denen insbesondere Torwächter Harun Tosun, Antreiber Andre Potratz sowie Dauerläufer Paolo Elia (UD Espanol 3) herausstachen. Während des letzten Spiels betrat dann auch „The Chef himself“ Guido Tewes die Tribüne und lieferte sogleich den Beweis ab, weshalb nur er den BKB-Chefsessel bekleiden kann. Seine bahnbrechende Erkenntnis „Nach Gruppe 2 kommt Gruppe 3!“ hätte wahrlich niemand außer Tewes treffen können...

Tewes´ nahezu unmöglich erscheinende Prophezeiung ging dann wie durch ein Wunder in Erfüllung, da tatsächlich die Gruppe 3 startete. In dieser setzte sich dann erwartungsgemäß die AS 14 A durch, die klare Siege in allen Spielen verzeichnen konnte. Trotz einiger Ausfälle zerlegten Leo Matzat, Drilon Nuza und Marcel Dibowski ihre Gegner und hatten stets die volle Kontrolle über ihre Spiele. Hinter den dominierenden Anlagenmechanikern für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik reihten sich die Jungs aus der IF 16 E ein, die ihre auffälligsten Spieler in Orhan Hassan und Ferdaws Sherzai hatten. Nassib Arash agierte dahingegen ein wenig übermütig, lief aber so viel, dass Klassenlehrerin Mathe ihn anschließend mit einem Lasso in der Halle einfangen musste. Dahinter reihten sich auf Platz 3 die Männer aus der ZM 14 A ein, die zudem durch ihre gestählten Körper Eindruck bei den Kiebitzen hinterließen. Matthias Siebert merkte an, dass Sead Topalovic und Maurice Ludwig wahrscheinlich einen Autoreifen mit der einen Hand wechseln könnten, während die andere Hand den Wagen hochhalten würde. Sicherlich... Sieberts späte Ankunft um 12:50 Uhr wurde zudem kritisch hinterfragt, wobei der „Angeklagte“ antwortete, dass er und seine Klasse sich erst durch den Dschungel des Rechnungswesens hätten kämpfen müssen, was ihm den Spitznamen „Indiana Siebert“ einbrachte. Immerhin einen Punkt ergatterte die 5W 16 A, bei denen Torwart Kamill Rutkowski sogar einen unabsichtlichen Wirkungstreffer von AS-Spieler Dibowski locker wegsteckte. Melih Isler sorgte für das einzige Tor und wurde in seinen Angriffsbemühungen von Joel Terstegen und Marco Artz unterstützt. Im Anschluss an die Gruppenspiele sorgte das erneute Spielen von Klassikern von Wolfgang Petry, Mickie Krause und Co. für Karaoke-Wettbewerbe zwischen den Lehrern Thomas Heimann, Siebert, Briele und Weyers, die dabei gekonnt ignorierten, dass manche Teile der Halle für diese Musikrichtung eher wenig übrig hatten. Trotz alledem hinterlegte Heimann in der Sprecherkabine den Wunsch, einen Song des verstorbenen Gladbecker Schlagerbarden Ibo am morgigen Finaltag zu spielen.

 

Die Finalrunde im Anschluss erzeugte dann den einzig kurzen Schreckmoment für die souveräne AS 14A: ein Gegentor. Doch Dibowski, Vieth und Co. schüttelten den Schock schnell ab und gewannen beide Spiele kontrolliert, wodurch sie den Tagessieg perfekt machten. Gruppenzweiter aufgrund einer knapperen Niederlage wurde die GH, gefolgt vor der 2K, wobei sich beide Teams aufgrund couragierter Leistungen Hoffnungen im nächsten Jahr machen dürfen. Denn, wie sagte schon der legendäre Vorfahre von Guido Tewes, Nostradamus: nach dem Turnier 2017 kommt das Turnier 2018. Wahnsinn! Vorher gibt es aber noch den Final-Freitag, an dem morgen um 08:30 Uhr der erste Ball rollen wird.

 

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