Des einen Freud, des anderen Leid

Des einen Freud, des anderen Leid. Das gilt einerseits für alle aufopferungsvoll kämpfenden Kicker des lang ersehnten Eröffnungstages des diesjährigen BKB-Fußballcups. Das gilt aber auch für die Stammleser der spitzzüngigen Tagesberichte, die in den vergangenen Jahren BKB-Universal-Talent Stefan Weyers mit mittelmäßigem fußballerischem Sachverstand, aber mit geschultem Blick für die Kuriositäten weit über den Spielfeldrand hinaus knallhart auf’s Papier kalauerte. Die Dreifachbelastung als Hallenmoderator plus Abwehrbollwerk im Lehrerteam und Kolumnist kann er nicht leisten, muss sich stattdessen nach getaner Moderation um Sohnemann Nicks Windeln und Babybrei kümmern. Weyers Vaterfreuden hinterlassen Lesers Leidensmienen, weil sie auf Weyersche Worthülsen wie „BKB-Bierbrau-Ikone Bastian Beine“ oder „Schnauz reloaded – ein Walach springt nicht höher als er muss“ verzichten müssen. Genauso wie auf dessen Büffet-Beobachtungen à la „Heimann und Heimann schienen allerdings dadurch nicht eingeschüchtert, da sie ihre Currywürste genussvoll weiter vertilgten.“

Genug lamentiert, berichtet werden muss ja trotzdem. Der folgende erste Tagesbericht bleibt jedoch weitgehend sachlich, entstand zudem ohne Anwesenheit des Ersatzautors, quasi ungeprüft aus dem Krankenbett. Beschwerden und Verleumdungsklagen daher bitte an die Kollegen, die fernmündlich und via Textnachricht Details und Kommentare aus der Halle lieferten.

Tag 1 – Der Fall Chapron, ein selbsternannter Favoritensturz und Heimanns Höhenflug

Mit einer Klasse der Höheren Handelsschule (2W17C) bei den Jungen und einer aus dem Bereich Soziales und Gesundheit (2G16B) bei den Mädchen stehen die ersten zwei Finalrundenteams nach einem turbulenten ersten Turniertag beim 39. BKB-Budenzauber fest. Nach ein paar Begrüßungsworten durch Schulleiter Guido Tewes (in denen es mal wieder um Karneval und wir sind die ersten und so weiter gegangen sein soll) und Bezirksbürgermeister sowie 1. Vorsitzenden des BKB-Fördervereins KLAUS KALTHOFF eröffnete traditionell eine 3er-Mädchengruppe das einwöchige Fußballturnier, dessen Zuschauerränge bereits zur Eröffnungsrede gut gefüllt, im Laufe des Vormittags nach Übergabe der Halbjahreszeugnisse sogar voll besetzt und eindrucksvoll beschallt waren.

„Kollege Markus Heimann konnte allerdings nicht lautstark applaudieren, da er mit mehreren belegten Brötchen in den Händen schon vor der offiziellen Turniereröffnung sozusagen genüsslich das Buffet eröffnet hatte“, twitterte zwischendurch BKB-Ernährungs- und Fitnessexpertin Tina Krämer, die kurz darauf auch dessen Bruder Thomas Heimann zitierte: „Waffeln gehen immer.“

Zurück zum Sport. Die Spiele zwischen den Mädchen des Wirtschaftsgymnasiums, dem Bereich „Gesundheit und Soziales“ (2G16B) und den Azubis zu Medizinischen Fachangestellten verliefen ausgeglichen und hart umkämpft. Schlussendlich nutzte den 1W16A-Mädels auch die ins Gesicht geschminkte Kriegsbemalung nichts, sie mussten sich den punkt- und torgleichen Schülerinnen der 2G16B in einem nervenaufreibenden Siebenmeterschießen geschlagen geben. Der Schuldige der Niederlage war schnell gefunden: Sportlehrer Thomas End, der den nach Fußball gierenden Mädels das gesamte Schuljahr HipHop-Dance als Unterrichtthema aufbrummte.

Der Qualifikationsweg für die Jungen bis zur Endrunde ist deutlich steiniger, da man sich zunächst als Erstplatzierter einer Vierergruppe für das Tagesfinale durchsetzen und danach die beiden anderen Gruppenersten ausschalten muss. In Gruppe 1 versuchte die 2G 17C/D es den Mädchen aus ihrem Bereich nachzumachen, sie scheiterten jedoch an der starken Konkurrenz. Hier hatte schließlich das Kombiteam aus 4W/5W17A um Landesliga-Knipser Orkan Al von Arminia Klosterhardt die Nase vorn, verwiesen die abermals im Erscheinungsbild imposanten Großhändler der GH15A/B, die 1W16A/B um den flinken Tom Heng und die 2G auf die Plätze.

„Aktuell sehen wir den Fall Chapron am BKB“, berichtete zwischendurch Turnier-OK-Mitglied Klaus Lohmann. So wie der französische Schiedsrichter Tony Chapron im Ligaspiel zwischen Paris SG und Nantes seine Nerven nicht im Griff hatte und Nantes-Kicker Diego Carlos weggrätschte, habe auch ein beim Turnier eingesetzter Referee seine Emotionen nicht so unter Kontrolle, wie man es von Schiris erwartet, auch wenn sie selbst gerade nicht pfeifen, sondern Fußball spielen. „Der Junge hat sich so sehr über eine Schiedsrichterentscheidung aufgeregt, dass seine Mitspieler ihn vom Platz stellten."

In der nächsten Runde überraschten die Schüler aus der internationalen Förderklasse 6F16C mit einem sicheren Passspiel und einer undurchdringbaren Verteidigung. Sie setzten sich souverän gegen die Teams 2W16A, 2K17B und EL15 A durch, deren Spiel Hallensprecher Stefan Weyers mit den Worten „hoch und weit bringt Sicherheit!“ und deren 2,04 m großen Torwartriesen Lars Jansen „als so lang, der kann ja aus der Regenrinne saufen“ beschrieb. Bei der letzten Gruppe kam es dann zu einem selbsternannten Favoritensturz. „Dieses Jahr holen wir den Pott“, prophezeiten Fortunen-Fighter Anel Mlinarevic und ein paar seiner Mitstreiter der 2K15A schon Wochen vor dem Anpfiff, allerdings musste das Team nach zwei Siegen und einem Remis unverhofft ins Siebenmeterschießen, weil die 2W17C buchstäblich in letzter Sekunde das 2:0 gegen die 5H/4H schossen, somit noch punkt- und torgleich zu den Kaufmännischen Assistenten aufschlossen. „Eine taktische Meisterleistung der Heimann-Truppe“, befand Experte Klaus Lohmann, dem besonders die konstanten Instruktionen des Coaches imponierten, wonach seine Spieler bei Führung „den Ball einfach über die Tribüne pflastern“ sollten. Im Duell vom Punkt pflasterten die 2W-Kicker gezielt, im Gegensatz zu Anel „The Hammer“ Mlinarevic, der den entscheidenden Penalty über die Tribüne pflasterte. Er hatte wohl etwas missverstanden. „Wir suchen den Ball immer noch“, so Turnierchef Rolf Briele.

„Auf der Tribüne diskutieren Henriette Rohn und Tobias Bury, die beide zum ersten Mal das Fußballturnier erleben, hitzig über die Trikotfarbe der 2K. Sie einigen sich dann auf ein knalliges Orange und der kollegiale Frieden war wieder hergestellt“, twitterte BKB-Fashion-Expertin Tina Krämer.

Zurück zur Tagessiegerrunde. Das erste Spiel der Entscheidungsrunde ging an die 4W/5W, vor allem weil der hervorragend kickende Orkan Al die zuvor so gelobte Defensive der 6F-Akteure in Verlegenheit brachte und gleich zweimal einnetzte. Im Anschluss scheiterten Al und seine Mitstreiter jedoch am besten Keeper des ersten Tages, Marvin Burow. Mit tollen Paraden sicherte der 2W17C-Schnapper zunächst ein 2:0 über die 4W/5W und schließlich ebenso das 2:1 gegen die internationale Förderklasse. „Eine taktische Meisterleistung der Heimann-Truppe“, befand erneut Experte Klaus Lohmann, dem abermals besonders die konstanten Instruktionen des Coaches imponierten, wonach seine Spieler nach der 2:1-Führung „den Ball einfach über die Tribüne pflastern“ sollten. Heimanns Höhenflug erreichte seinen Zenit, als Experte Klaus Lobmann weiter lohte: „Hier war die Mannschaft der Star. Gewonnen hat ein Team, das für ihre Verhältnisse (hat er wirklich gesagt, Anm. der Red.) ganz toll und solide gespielt hat. Sie haben keinen Star, aber dafür eine Klassengemeinschaft.“

Was noch zu sagen bleibt, überlassen wir dem Turnierchef Rolf Briele: „Glückwunsch an die Sieger und vielen Dank an die enthusiastischen Supporter auf der Tribüne, die für eine tolle Stimmung gesorgt haben. Dank auch an die vielen freiwilligen Helfer. Ein Sonderlob für das unschlagbar leckere Catering, das vom Bildungsgang „Hauswirtschaft/Gastronomie“ gemanagt wird. Ein extra Danke hierfür auch an Manuela Rudolphi-Wiggers, Andreas End, Karsten Knühmann und Jochen Riedel.“

„Die Heimann-Brüder freuen sich auch schon essenstechnisch auf die nächste Woche“, twitterte ...

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