„Mission completed“

Die VM 14 A war dieses Jahr mit einem einzigen Ziel beim BKB-Fußballturnier angetreten: Titelverteidigung. Diesen Sieg wollte der Gewinner des Jahres 2016 auch für Klassenlehrer Norbert Walach einfahren, um sich von „Schnorbert“, wie Walach von seinen Schülern aufgrund seines Schnäuzers liebevoll genannt wird, gebührend zu verabschieden. Nach dem souveränen Marschieren durch den Vorrundentag mussten die Verfahrensmechaniker aber in diesem Jahr alles Glück und Können aufbringen, um dieses Ziel wahr werden zu lassen. Am Ende konnten sie sich, neben ihrer starken fußballerischen Leistung, vor allem bei Torwart Zübeyir Kocak bedanken, der im Neunmeterschießen zum Helden wurde und durch seine physische Präsenz die gegnerischen Schützen aus der AS 14 A zur Verzweiflung brachte. Die Anlagenmechaniker hingegen vergaben ihre letzte Chance auf den Titel und müssen sich mit dem wenig schmeichelhaften Beinamen „Die Unvollendeten“ schmücken. Bei den Damen schnupperten die Lehrerinnen am Turniersieg, doch am Ende mussten sie sich der MF 16 A/B geschlagen geben. Pädagoginnen-Torfrau Conny Zappe nahm die Niederlage mit einem lachenden und einem weinenden Auge zur Kenntnis, da zwar ihre Mannschaft verlor, aber ihre Klasse gewann.

Pünktlich um 08:15 Uhr öffneten sich die Pforten der BKB-Fußballarena und die Massen strömten hinein. Wer heute an Unterricht dachte, der wurde als verrückt bezeichnet. Auch Matthias „Indiana“ Siebert verzichtete größtenteils auf Unterricht, wobei er entgegen aller Widerstände eine kurze Expedition in das Königreich des kristallenen Rechnungswesenschädels mit seiner Klasse unternommen hatte. Dass ihn diese Exkursion enorm viel Kraft gekostet hatte, zeigte sein mit drei Brötchenhälften voll belegter Frühstücksteller, mit dem er dem Gastroteam Umsätze im dreistelligen Millionenbereich einbrachte. Generell war in der gesamten Halle eine knisternde Stimmung und Spannung zu spüren, da alle Beteiligten auf Hochtemperatur funktionierten. So bereitete beispielweise die Küche fleißig Currywurst und Waffeln zu, wobei Karsten Knühmann, Jochen Riedel und Andreas End den einen Fehler der Vortage korrigierten, denn sie stellten für Waffel-Leckerschmecker Markus Heimann ein separates Waffeleisen samt drei Kilogramm Teig zur Verfügung. Der Gewinner des „bronzenen Brieles“ und Nominierter für den „Ehrenbriele“ widerstand der süßen Versuchung aber weitestgehend, da er später noch mit der Lehrermannschaft in das Geschehen eingreifen musste.

Bereits vor den Lehrern spielten die weiblichen Pendants um den Einzug in die Platzierungsspiele. In den beiden Vorrundenspielen machte sich das harte Training des letzten Schuljahres bemerkbar, denn beide Spiele wurden zu null bestritten. Vorne reichte ein Tor von Dauerläuferin Anja Schweer, die mit ihrer Lauffreude an eine Teilnehmerin des Berlin-Marathons erinnerte. Hätte man ihr ein Fahrrad und ein Schwimmbecken zur Verfügung gestellt, wäre Schweer mittlerweile beim „Ironman“ auf Hawaii. Mit einer ähnlichen Pferdelunge ausgestattet beackerte Fast-Noch-Neu-Kollegin Nina Pöppelmann die andere Flanke, was Frauen-Cheftrainer Rolf Briele dazu verleitete, seine eigene Transferpolitik zu loben: „Wenn man rechtzeitig scoutet, dann entdeckt man Juwelen, die andere nicht finden.“ Zur Belohnung für seine taktischen Kritzeleien, seine schleifenden Waldläufe sowie seine innovativen Motivationskünste wurde er bereits vor dem Anpfiff mit einem Figur betonenden Trikot mit der Aufschrift „Trainer“ von Conny Zappe, Marlies Winkel und Co. beschenkt. Hinter den Lehrerinnen reihte sich auf Platz zwei der Mädchenvorrundengruppe B die 2G 16 C ein, die mit dem ungewöhnlichen Torverhältnis von 0:0 das kleine Finale erreichten. Sehr laufstark präsentierte sich wieder Arbeitsbiene Svetlana Bobke, wobei sich Torjägerin Selin Öztürk anders als in der Vorrunde nicht entscheidend durchsetzen konnte. Dafür spielte Keeperin Sabhiya Shrieh eine solide Rolle und behielt die weiße Weste. Schlusslicht der Gruppe wurde die 2K 16 C, bei denen Celine Gräwingholt im Tor den entscheidenden Treffer nicht verhindern konnte. Ansonsten überzeugten Kim Dopatka, Marie Halfmann und Madita Lotsch kämpferisch nicht nur Klassenlehrer Jan Lachnicht, der diesmal den Auftritt seiner Ladys live mitverfolgen konnte.

In der Mädchengruppe A schockten die Medizinischen Fachangestellten der MF 16 A/B die favorisierten Titelverteidigerinnen aus dem Einzelhandel. Von Taktikguru Conny Zappe blendend eingestellt, verteidigten sie mit einer tief stehenden Zweierkette, die in ihrer schlichten Effektivität sicherlich auch Mittel für europäische Spitzenmannschaften sein könnte, einer schnellen Spitze (Alicia Gimenez-March oder Amila Ibralic) und mit einer omnipräsenten Spielmacherin namens Alina Pütz, die wie in den 90er Jahren die „10er“ der ganz großen Clubs alle kreativen Freiheiten besaß. Pütz schoss ihre Farben dann mit zwei Toren gegen die EH 14/15 ins Endspiel, wobei ein weiterer Punktgewinn gegen die 2S 15 C verbucht werden konnte. Die Gesundsheitsdamen mussten eine Niederlage gegen die EH einstecken, bei denen sich Goalgetterin Didem Ceylan wieder Bestnoten verdiente. Aylin Acar spielte ebenfalls einen soliden Job, wurde dann aber von einem Abpraller während eines Jungenspiels am Kinn getroffen und erholte sich von diesem schweren Wirkungstreffer nicht mehr. Ohne Fortune agierte die 2S 15 C, die gegen die EH eine „Lücke“ zu viel im Abwehrverbund zuließ und somit ausschied. Dana Brosowski, Diman Azad und Kerstin Ogasa konnten sich für ihren Einsatz am heutigen Tage leider nicht mit einem Erfolgserlebnis belohnen. Während der Damenspiele vernahmen Zuschauer bereits erste Frotzeleien unter den Lehrern, da Thomas Ends leicht verspätetes Erscheinen am Treffpunkt für eine gerümpfte Nase bei Mannschaftskollege Klaus Lohmann sorgte: „Diese Star-Attidüde hat der End auch schon früher gehabt, als wir bei BW Fuhlenbrock 4 auf Asche gegen Barfuß Bethlehem gespielt haben.“ End wollte trocken antworten, doch wurde kurzfristig von seinem Salamibrötchen abgelenkt, was Markus Heimann dazu verleitete, darauf hinzuweisen, dass nicht immer nur er essen würde. Sein Kommentar ging aber in einem Torjubel unter...

Bei den Jungen dominierte die AS 14 A ihre Vorrundengruppe A und gewann alle Spiele ohne Gegentor, was Trainer und Lehrer Roland Mai darauf hoffen ließ, dass sein Team in diesem Jahr endlich den Titel holen würde, zumal im letzten Jahr das Finale nur knapp verloren gegangen war. Marcel Dibowski (VfB Bottrop), Leo Matzat (SF Königshardt) und Co. spielten wie am gestrigen Donnerstag kontrollierten und zielstrebigen Powerfußball und ließen auch den mitfavorisierten Jung-VMlern aus der VM 16 A keine Chance beim gruppenentscheidenden 2:0. Ömür Erdogan, Dzenan Pilica und Rentfort-Ass Marcel Ofiera dürfen aber nach ihrer gezeigten Leistung auf einen Titelgewinn in den kommenden zwei Jahren hoffen, was ihr Einzug als Gruppenzweiter in das kleine Finale beweist. Dritter wurden die Einzelhändler aus der EH 16 B, die immerhin die MB/KM 16 A schlagen konnten. Mikail Menki und Konsorten hielten in allen Spielen gut mit und verwiesen so Adrian Marcinkowski und Co. auf den letzten Tabellenplatz. Im Laufe der letzten Spiele der Gruppe füllte sich auch die Ehrentribüne immer mehr, da zahlreiche Sponsoren des Turniers (Vielen Dank an dieser Stelle!) sowie der Schirmherr des Turniers, Oberbürgermeister Bernd Tischler, die Halle betraten. Besonderen Jubel erfuhr Schalke-Ikone Olaf Thon, der insbesondere bei den eingefleischten Schalkern Moritz Michalowsky und Matthias Siebert für lautes Grölen sorgte. Schalke-Chronist Siebert überschlug sich in Superlativen, ratterte anschließend alle von Thon verwandelten Elfmeter für Schalke mit Minutenangabe, vorher gefoultem Spieler sowie dem entsprechenden Gegner runter und empfand Thons Reise mit den legendären Schalker Eurofightern aus dem Jahr 1997 wie in Trance nach.

Die Jungengruppe B wurde wie vorher erwartet von der VM 14 A gewonnen, wobei insbesondere im ersten Spiel gegen die Einzelhändler um Cem Sakiz (VfB Bottrop, bald KFC Uerdingen oder Bayern München oder in der chinesischen SuperLeague bei Guizhou Hengfeng Zhicheng) und Ramadan Lejjo ein Punktverlust möglich gewesen wäre. Einzelhändler Mecit Turgut traf aber kurz vor Ende des Spiels den Ball nicht richtig, wodurch eine vorentscheidende 1:2-Niederlage gegen die VM zustande kam. Hinter den beiden Teams reihten sich die im Vergleich zum Vorjahr verbesserten Lehrer ein, bei denen sich der über Weihnachten angegessene Hüftspeck teilweise bemerkbar machte. Kämpfernatur Thomas End, Doppelpacker Klaus Lohmann, Torwart-Urgestein Rolf Briele sowie alle weiteren beteiligten Pädagogen mussten schlussendlich aber anerkennen, dass die Gegner getreu dem Motto „Jung schlägt alt!“ spritziger und dynamischer waren. Leicht verärgert waren die Lehrer nur über ihr 1:2 gegen die EH, wodurch das kleine Finale verpasst wurde. Cheftrainer Guido Tewes suchte anschließend in seiner altbekannten Art und Weise Fehler im Lehrerspiel: „Das erste Tor fiel zu früh, das zweite auch, der Anschluss kam zu spät. Dann war Schluss.“ Mehr Inhalt wäre bei der „Telekom-Spieltaganalyse“ auf Sport1 wahrscheinlich auch nicht herausgekommen... Kleine Anekdote am Rande: Vor dem Spiel gegen die „Schnorberte“ der VM trafen sich beide Teams zum Warmlaufen im Kabinengang. Während die Lehrer ihr 25 Sekunden andauerndes Programm eigentlich schon beendet hatten, lief die VM minutenlang, was die Lehrer dazu animierte, auch wieder mit dem Laufen zu beginnen. Lohmann sprach anschließend von „zyschologicher“ Kriegsführung, wobei im späteren Gefecht die VM eindeutig mit den schärferen Waffen schoss. Gruppenletzter wurden Yves Heckmann, Nico Maione und Patrick Damczyk aus der 2K 14 A, für die die Teilnahme selbst ein Riesenerfolg war, den sie ihrem ehemaligen Klassenlehrer Stefan Hartmann auch gleich via Facebook mitteilten.

Die Endspiele waren dann knappe Kisten. Im Spiel um Platz 3 bei den Damen sorgte die kurzfristig eingesetzte Einzelhändlerin Sevilay Akduman für technisch feine Momente, die zusammen mit einem Tor von Ceylan den Sieg einbrachten. Akduman war kurzfristig für die oben erwähnte Acar eingesprungen, was ein Spiel aufgrund mangelnder Alternativen erst ermöglichte. Dass die 2G 16 C diesem kurzfristigen Transfer zustimmte, brachte immerhin den Fair-Play-Preis des BKB-Turniers ein. Im Finale neutralisierten sich beide Damenmannschaften auf hohem Niveau. Erst ein Gewaltschuss von Alina Pütz mitten in einem Wechselfehler der Lehrerinnen sorgte für die Entscheidung, wobei 2W-Chefin Anja Schweer die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich 20 Sekunden vor Schluss hatte. Laura Peuker, die beste Torfrau des Turniers, entschärfte Schweers Schuss aber gekonnt und sorgte für Jubel bei den MFAs.

Die Endspiele der Herren brachten eine weiter gesteigerte Stimmung sowie zahlreiche überschwängliche Emotionen ein. Im Bronzespiel besiegte die VM 16 A die Einzelhändler durch Tore von Kevin Philippzick und Dzenan Pilica. Sakiz´ zwischenzeitlicher Ausgleich war zu wenig. Zudem dezimierten sich Lejjo und Co. durch zu lautstarkes Lamentieren selbst und vergaben beste Chancen unter anderem durch Volkan Celik. Im nachfolgenden „Gold Medal Game“ unterstützte die VM 16 A dann ihre Oberstufe lautstark und sorgte für Stadionatmosphäre. Unter den Augen der über 800 Zuschauer entwickelte sich das beste Spiel der gesamten Turniertage. Die AS sah schon wie der sichere Sieger aus, als Leo Matzat 50 Sekunden vor Schluss das 1:0 erzielte. Der Traum von der Revanche lebte, doch Fabian Perzewski egalisierte 10 Sekunden vor Spielende, was für wahre Jubeltrauben im VM-Block sorgte. Ein Neunmeterschießen musste nun also die Entscheidung bringen und wieder hatte die AS 14 A früh den Vorteil auf ihrer Seite, da Christian Warnat vom Westfalenligisten und Metzelder-Club TuS Haltern genauso verschoss wie Timo Luppatsch. Fabio Federico konterte Drilon Nuzas Versuch, doch Dibowski und der „10er“ der AS vergaben ihre Schüsse. Runde 2 brachte dann im Duell Mann gegen Mann die Entscheidung. Warnat und Nuza vergaben beide, Luppatsch traf und Kocaks Präsenz im Tor verleitete Dibowski zu einem weiteren Fehlschuss. Der Jubel kannte im Anschluss keine Grenzen mehr. Alle in der Halle verfügbaren VMs bildeten den größten „Schweinehaufen“ aller Zeiten und „Schnorbert“ Walach konnte sein Glück kaum fassen. Auch VM-Edelfan Kjell Krämer, der kleine Spatz von Lehrerin Tina Krämer, welcher heute mit einem orangenen Trikot jede Aktion der Verfahrensmechaniker beklatschte, wurde vor Freude in die Luft geworfen und fehlte als Maskottchen auf keinem Foto. Christian Warnat stimmte anschließend eine beeindruckende „Humba“ an, die die Wände der BKB-Sporthalle wackeln ließ. 

Während der feierlichen Siegerehrung lobte das dreifache „T“ in Form von Tischler, Thon und Tewes die formidable Umsetzung der Turnierwoche und überreichte Medaillen und Pokale an die Sieger und Besiegten. VM-Klassenlehrer Walach bedankte sich für die tolle Zeit mit seiner Klasse, wünschte Glück für die anstehenden Prüfungen und bot an, seinen Kult-Schnäuzer in mehrere Teile zu zerlegen, um ihn an seine Klasse als Souvenir zu verschenken. Abschließend sei an dieser Stelle klargestellt, dass diverse Anekdoten der vergangenen Berichte der Kategorie „Fake News“ zuzuordnen sind und als Humor aufgefasst werden sollten. Dank geht an alle Stichwortgeber für die kleinen Geschichten, an die Technik, an das Catering, an alle Helfer beim Aufbau, Abbau und der Siegerehrung sowie an alle beteiligten Spieler und Zuschauer für faires, sportliches Spiel. Bis zum nächsten Jahr: Glück auf!

 

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