Der Erfolg der tiefen Bank

Jeder Fußballkenner weiß, dass Profivereine bei der Zusammenstellung der jährlichen Mannschaften besonderen Wert auf einen ausgeglichenen und tief besetzten Kader legen. Alleine, wenn man sich das „Knipser“-Mannschaftsbild des heutigen Tagessiegers bei den Jungen, der VM 16 A, ansieht, weiß man, dass Klassenlehrerin Christiane Piechutta eine exzellente Kaderplanerin ist, von der sich der ein oder andere Bundesligamanager eine Scheibe abschneiden könnte. Gefühlt 36 Mann stark, Gardemaß bei fast allen Spielern, technische Fähigkeiten im Überfluss – kurzum, die VM war ein verdienter Tagessieger, der jedoch lange zittern musste, da Thomas Ends junge Wilde der 2K 16 B für Furore sorgten. Die Damenspiele boten neben vielen Toren und der Finalteilnahme der Medizinischen Fachangestellten vor allem den einen oder anderen Schmunzler aufgrund fehlender Regelkunde, wodurch sich die effektive Nettospielzeit um 70 % verringerte.

Bereits früh nahmen die erneut vielen Zuschauer einen vertrauten Fußballstadiongeruch wahr, denn es gab Currywurst, die vom erneut hervorragenden Cateringdienst fachgerecht zubereitet wurde. Küchenchef Jochen Riedel nannte das Gastro-Team eine „well oiled machine“ und outete sich damit als Follower von „@realDonaldTrump“. Weniger erfolgreich gestalteten sich die Coachingversuche des Trainerduos Schlack/Briele, das die betreute 2C 14 A weder zu einem Tor noch zu einem Punkt führen konnte, da Abwürfe von Torfrau Merlinda Hoti zu schnell beim Gegner und nicht bei den regelkundlich wenig fitten, dafür engagierten Mitspielerinnen Jennifer Wallenfels oder Dayna Oppenberg landeten. Der auf wundersame Weise früher als erwartet vom DFB-Schiedsgericht zurückgekehrte Matthias Siebert strafte vor allem den adrett in orange gekleideten Bereichsleiter mit einem lautstarken „Briele raus, Briele raus“ ab. Gott sei Dank konnte die Hallensecurity vorher diverse Spruchbänder Sieberts sowie eine Mazedonien-Fahne einkassieren. Besser machte es die MF 16 A/B, die mit einem Torverhältnis von 6:0 und 9 Punkten die Gruppe eindrucksvoll gewann. Trainerin „Ipp-Zipp-Zappe“ konnte sich insbesondere auf ihre Torjägerin vom Dienst, Alina Pütz, sowie Torfrau Lena Peuker und die flinke Alicia Gimenez-March verlassen. Am Gruppensieg schnupperte im letzten Spiel aber auch die 1W 15, die sich auf 1W 14-Leihgabe Hannah Schwan verlassen konnte, die insgesamt fünf Mal traf, sich im letzten Spiel aber nicht mehr entscheidend genug durchsetzen konnte, weshalb sich die Wirtschaftsgymnasiastinnen um die läuferisch starke Henrieke Bautz und Torfrau Carina Ott mit dem zweiten Platz begnügen mussten. Nur durch das schlechtere Torverhältnis wurde die 2G 16 A Gruppendritter, deren Sturm-Duo Melissa Gashi und Jasmin Mahdi durch Abwehrchefin Jana Bulle gut verstärkt wurde.

Nach den Damenspielen konnte im Bottroper Fußballmekka ein echter Prominenter begrüßt werden. Nein, weder Dschungelkönig Marc Terenzi noch der aktuelle Bachelor Sebastian Pannek (Unglaublich, dass RTL ausgerechnet für eine derart wenig intellektuelle Sendung einen Kandidaten mit einem derartigen Nachnamen genommen hat...) sind gemeint, sondern BVB-Profikicker Felix Passlack, der in der 2K 14 A unterrichtet wurde. Wie viele Freunde er immer noch am BKB besitzt, konnte jeder bestaunen, der an der ersten Reihe vorbeiging. Passlack sah dann auch, wie sich die Büromanager der BM 16 A/B in Jungengruppe 1 durchsetzten, vor allem, weil Mirko Middrup und Hamza Yüzlu einen guten Tag erwischt hatten. Besonders viele Fans hatte offenbar BM-Torwart Dominik Kraski, der nicht nur stark hielt, sondern in seinen 20 Sekunden Feldspielzeit auch zwei Mal netzte – ein krasser Typ. Gruppenzweiter wurde die IF 16 B, bei denen Sprintwunder Mamadou Sow sowie Hassan Hussaini Akzente setzten. Torwart Mustafa Rezai zeigte ansprechende Paraden für die sehr energisch und zweikampfwillig agierende internationale Förderklasse. Leider fehlte es in manchen Situationen an Genauigkeit, was Sportlehrer Briele zu einem intensiven Austausch über Trainingsmethodik mit Klassenlehrerin Elke Güdel anregte – ein Ergebnis wird erst nach der nächsten Sitzung der erweiterten Schulleitungsrunde in mehreren Wochen erwartet. Teils zu emotional spielte die 1W 15 A/B, denen teilweise ein kühler Kopf besser zu Gesicht gestanden hätte als unsinniges Lamentieren. Dass Tobias Kuscha, Moritz Korus und Mert Kömür mit dem Ball umgehen können, zeigten sie schließlich in diversen Situationen. Das Schlusslicht der Gruppe war die GH 16 A, die die gegnerischen Tore zwar unter „schweeren“ Dauerbeschuss stellten, aber wenig Erfolg damit hatten. Enes Kodaman, Moritz Vogt und Tolgahan Güngör versuchten alles, aber konnten die Abwehrbollwerke der Gegner nicht durchbrechen.

Gruppe 2 bei den Jungen wurde von der Lehrerfußballmannschaft besonders erwartet, da es hier zum ewig jungen Duell der Lehrer End und Lohmann kam. Schütteres Mittelhaar gegen gekürztes Seithaar, Stoppelbart gegen kein Bart, Taktikfuchs gegen den besten Vor-dem-Tor-Querpasser der Lehrermannschaft. Am Ende hatte End die stolz geschwellten Nasenflügel vorne, da seine junge 2K 16 B technisch stark und hochdiszipliniert drei klare Siege einfuhr und die Tagesendrunde erreichte. Arminia Klosterhardt-Mann Karl Kukuczka sowie BWF-Kicker Karim Maatouk wurden von Emre Bozkurt sowie Bassam Hyshad tatkräftig unterstützt. Für Lohmanns 2W 15 A blieb nur der zweite Platz – eine gute Leistung, da alle Spiele ohne Ersatzmann absolviert werden mussten. Luca Wenger, Patrick Kania und Co. gewannen immerhin 2 von 3 Spielen. Klassenlehrer Lohmann belohnte sich anschließend mit einem Salat vom Catering. Böse Zungen vermuten, dass er dadurch seine Stammplatzambitionen im Lehrerteam unterstreichen wollte (Stichwort: gesunde, sportlergerechte Ernährung, blablabla...). Seine Konkurrenten Heimann und Heimann schienen allerdings dadurch nicht eingeschüchtert, da sie ihre Currywürste genussvoll weiter vertilgten. Dritter dieser Gruppe wurden die Spieler der 4T 16 B, die freiwillig in pink aufliefen. Ob Klassenlehrerin Kohnen hier ihre Finger im Spiel hatte, blieb ungeklärt, jedoch schien sie über die Trikotfarbe sehr erfreut, da sie über beide Backen grinste. Ebel-Mann Serkan Kücükmemis war technisch auffällig, aber zu verspielt und seine Nebenleute Alper Özer und Kevin Danko nicht zielstrebig genug, sodass nur ein Sieg gegen die 1I 15 A heraussprang. Jene ITA-Mittelstufe konnte sich leider nur über zwei Tore freuen, da Alessandro Schydlo und Co. zwar viel versuchten, aber wenig Ertrag einfahren konnten. Justus Tewes´ Tor sorgte zwar für einen kurzfristigen Höhenflug, doch seine kurz darauf an Frank Mills legendären Pfostenschuss erinnernde vergebene Großchance beendeten diesen abrupt. Schlagergott Thomas Heimann konnte auch hier wieder einen passenden Klassiker zum Besten geben, als er versuchte, einen Kanon zu Jörg Bauschs „Dieser Flug“ anzustimmen. Vergebens... Weiterhin hielt BKB-Fußballalmanach Thomas End, immer noch beflügelt durch den Gruppensieg seiner Mannschaft, treffend fest: „Mittlerweile hat hier jeder Tewes ein Tor erzielt – außer dem Schulleiter.“ End flog daraufhin aus dem Lehrer-Kader für die Freitagsendrunde, wurde nach einem Blick auf die Currywurst-geschwängerten Bäuche von Heimann, Weyers und Michalowsky aber nach zwei Minuten wieder aufgenommen.

In Gruppe 3 bei den Herren trat dann einer der im Vorfeld gehandelten Favoriten auf: die VM 16 A. Nachdem während der aufgrund der Spieleranzahl langen Passkontrolle die Sonne einmal unter- und wieder aufgegangen war, zeigten die Verfahrensmechaniker kontrollierten und aggressiven Fußball. Lediglich im letzten Spiel gegen die 2W 15 B hatten sie Schwierigkeiten mit dem Tore schießen. Ansonsten glänzten vor allem Marcel Ofiera (BV Rentfort), Ömür Erdogan und Kevin Philippzick bei zahlreichen schön herausgespielten Toren. Vorteilhaft gegenüber den anderen Teams war vor allem jene bereits angesprochene tiefe Bank, die immer wieder frische Qualität ins Spiel brachte. Hinter der dominierenden VM reihte sich die Überraschung der Gruppe ein: die 2I 16 B. Obwohl mit einer hohen Niederlage gestartet, spielten die ITAs keineswegs wie „bleyerne“ Enten, sondern zeigten engagierten und intensiven Fußball. Robin Jeschonek, Rene Grewer und Torwart Philip Meier bewiesen, dass „FIFA“-Zocken doch praktisch anwendbar ist. Die letzten Plätze teilten sich die 2W 15 B um Can Akdogan und Max Schanz sowie die AS 15 A um Fabian Chlupka und Miguel Goralczyk. Bei beiden Teams stachen vor allem die Torhüter hervor, da Hayri Sen (2W) sowie Werner Schößler (AS) viele gute Paraden zeigten. Im Spiel beider Mannschaften gegeneinander musste auch Jenny Roses Kaffeebecher dran glauben, was neben einer nassen Hose, einer dreckigen Brille, einem kurzen Quietschen, einem längeren Lachen, einem kurzen Suchen nach einer Servierte sowie fünfzehn weiteren sinnentleerten Aktionen keine weiteren Folgen nach sich zog.

In der Endrunde konnte dann im Vergleich zur Vorrunde eine höhere Fußballqualität festgestellt werden, auch wenn nur zwei Tore fielen. Beide schoss die VM 16 A, die dank zweier 1:0-Siege knapp, aber verdient in die Freitagsendrunde einzog. Ends 2K-Jungs hatten den Sieg gegen die VM auf dem Fuß, doch versagten Bozkurt, Maatouk und Co. zu oft die Nerven bei hundertprozentigen Einschussgelegenheiten. End war teilweise so verzweifelt, dass seine herausgerissenen Haarbüschel vom nachmittäglichen, etwas improvisiert aufgestellten Aufräumdienst (Dank an die freiwilligen Helfer der 1W 15!) großzügig aufgefegt werden mussten. Die VM konnte sich schlussendlich bei den Torschützen Ofiera und Dzenan Pilica bedanken, die die Endrunde klar machten. Sven Bauers Büromanager kamen nicht über ein 0:0 gegen die 2K hinaus, wodurch sich beide auch kaum Hoffnungen auf ein Weiterkommen als einer der besten Gruppenzweiten machen dürfen. Piechuttas VM hat hingegen die Option, der VM 14 A den Titel zu entreißen. VM 14 A-Cheftrainer Walach war bisher für keine Stellungnahme zu erreichen, aber es sollte im Lehrerzimmer hoch hergehen. Für Spannung ist also gesorgt!

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